CD Review zu Avalanche – Here Comes The King aus dem Break Out 1/97
Michael Kiske lebt! Nun, tot ist der gute Mann mitnichten, aber er hat sich ja ein wenig aus dem Business zurückgezogen und arbeitet schon seit langem an seiner Solo-Scheibe. Die Wartezeit verkürzen uns Avalanche auf recht angenehme Weise. Sie setzen dort an wo Helloween seinerzeit den Fehler ihres Lebens gemacht haben und ausgewimpt sind, genau bei der Keeper Of The Seven Keys Phase der Hamburger Kürbisköpfe.
Avalanche – Here Comes The King
So darf man dann auch nichts geringeres als melodischen Power Metal mit hymnischen Refrains auf dieser CD erwarten. Klasse Produziert, technisch versiert, kraftvoll vorgetragen und mit einem Sänger versehen, der – wie damals Herr Kiske – die hohen Töne nie verlässt, dabei aber immer angenehm bleibt. Avalanche verstehen ihr Handwerk perfekt, sie schaffen es auf dem schmalen Grat von Beeinflussung zu bloßer Kopie zu wandeln, ohne auch nur ein einziges Mal direkt abzurutschen. Natürlich zählen die meisetn einheimischen Bands im eigenen Land nicht viel, leider! Avalanche sind zu gut, um einfach übergangen zu werden. Sie erreichen auf alle Fälle die Klasse der so hoch gelobten Gamma Ray (die ich ebenfalls sehr gerne mag) oder der älteren Helloween (mit Kiske) und beide Bands waren in Deutschland ja alles andere als klein, Headbanger, gebt dieser Formation bitte eine Chance! Kiske-Fanatiker kommen an dieser CD ohnehin nicht vorbei. Ein Muss für Metaller, die sich auch mit einheimischen Power Metal Acts befassen und nicht nur auf die nächste Fates Warning Kopie aus den Staaten warten. Ebenso genial wie Ferngully aus Krefeld und damit von meiner warte aus uneingeschränkt empfohlen. Als Anspieltips möchte ich das mit französischen Textpassagen durchsetzte A Romantic Lovesong und die Hymne United nennen, alle anderen Songs sind natürlich nicht schwächer.
Jürgen Hegewald